Zu Beginn meiner Morbus-Crohn-Diagnose fiel es mir wirklich schwer, mich (gut) zu ernähren. Egal, was ich zu mir nahm, mein Körper reagierte gefühlt auf alles. Aus diesem Grund riet mir meine Ernährungsberaterin, ein Ernährungstagebuch zu führen. Es hat mir geholfen, einen Überblick darüber zu bekommen, welche Speisen eine Reaktion, wie Krämpfe oder Durchfälle, bei mir auslösen können. Nach vier Wochen wusste ich in etwa, welche Lebensmittel für mich gut funktionieren. Nach acht Wochen hatte ich eine ausführliche Liste mit allen Lebensmitteln, auf die in Zukunft verzichten sollte. Gerichte mit Tomate, Paprika, Kohl, Schweinefleisch, Getreide und Milch mag mein Crohnikus nicht. Zucker-süß schmeckt ihm auch nicht. Deshalb verzichte ich jetzt auf Zucker, aber nicht auf Süß. Wie ich das mache? Das erfährst du in meinem Artikel “Bye, Bye Zucker!”.
Nachdem ich die Lebensmittel, die ich nicht mehr vertrug, von meinem Speiseplan gestrichen hatte, konnte ich nach wenigen Tagen eine deutliche Verbesserung feststellen. Mein Stuhlgang normalisierte sich langsam. Die Bauchkrämpfe kamen seltener. Und sogar meine Haut wurde reiner und feiner.
Ich weiß: Es kann lästig sein, ein Ernährungstagebuch zu führen. Aber ich verspreche dir: Du wirst dich nach einigen Wochen besser fühlen, wenn du dir einen Überblick verschafft hast. Gerade Menschen mit einer CED-Erkrankung sollten wissen, welche Lebensmittel unerwünschte, schmerzhafte oder sogar gesundheitsgefährdende Reaktionen in ihrem Körper auslösen.
Mein Ernährungstagebuch enthalt zwei Seiten:
1. Seite: Dokumentation der Speisen über fünf Tage
2. Seite: Wochenrückblick der letzten fünf Tage
Mit Hilfe des Ampelsystems kannst du ganz einfach festhalten, wie gut du welche Lebensmittel vertragen hast. Die drei Farben helfen dir bei der Verträglichkeitseinschätzung:
ROT: Das habe ich nicht gut vertragen. (Krämpfe, Übelkeit oder Durchfall als Reaktion)
GELB: Das habe ich ganz ok vertragen. (Bauch zwickt, aber mir geht es gut)
GRÜN: Das habe ich gut/sehr gut vertragen. (Der Körper zeigt keine Reaktion, normaler Stuhlgang)
Unter Snacks/Süßgetränk kannst du Zwischenmahlzeiten, wie zum Beispiel Schokocookies eintragen. Über den Tag solltest du ausreichend lauwarmes stilles Wasser zu dir nehmen.
Zusätzlich kannst du täglich deinen Stuhlgang dokumentieren:
1. Häufigkeit: Hier kannst du mit Strichen deine Toilettengänge zählen.
2. Struktur: fest, normal, breiig, flüssig
Auf der zweiten Seite findest du den Fünf-Tage-Rückblick. Dieser hilft dir, deine Mahlzeiten der letzten fünf Tage nach Verträglichkeit zu sortieren. Nach wenigen Wochen wirst du ganz klar erkennen, welche Lebensmittel gut für dich funktionieren. Auf die rot markierten Speisen solltest du für mindestens vier Wochen verzichten – oder du streichst sie gleich ganz von deinem Speiseplan.
TIPP: Führe das Tagebuch für mindestens acht Wochen.
Teile mir mit, wie du mit dem Ernährungstagebuch zurechtkommst. Ich freue mich auf dein Feedback. Viel Spaß beim Tagebuch führen!
Deine Meike