Ich packe meinen Rucksack

Ich habe mich von meiner schicken schwarzen Handtasche verabschiedet und mir einen bequemen Rucksack gekauft. Darin: meine 10 Sachen, die mir Sicherheit schenken und mit denen ich meinen Alltag stressfreier meistere.
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Ja, es gibt schönere Themen als Durchfall. Wenn man sich aber in einem Schub befindet, gehört es zum Alltag. Das Gefühl, es nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette zu schaffen, versetzt mich jedes Mal aufs Neue in Panik. Ich bekomme am ganzen Körper Gänsehaut. Mir wird einfach nur schlecht. Ich kann mich auf gar nichts mehr konzentrieren, funktioniere nur noch wie ein Roboter. Spiele mein Programm ab: Finde die nächste Toilette. Schnell! Ich fühle mich einfach nur hilflos. Als würde ich die Kontrolle über meinen eigenen Körper verlieren. Am Schlimmsten ist es natürlich, wenn sich so eine Situationen außerhalb meiner eigenen vier Wänden abspielt. Ich wünsche mir  dann nichts sehnlicher, als mich auf meine eigene Schüssel beamen zu können. 

Dieses Drama führte zu weit: Es fiel mir eine zeitlang richtig schwer, aus dem Haus zu gehen. Ich hatte Angst, während der Autofahrt auf die Toilette gehen zu müssen. Allein die Vorstellung, ich könnte in einen Stau kommen, hielt mich davon ab, überhaupt erst ins Auto zu steigen. Oft traute ich mich sogar erst mittags oder abends, etwas zu essen. Ich hatte einfach zu viel Angst, plötzlich zur Toilette gehen zu müssen. 

Irgendwann hatte ich die Nase voll! Es nervte mich, dass ich das Thema Morbus Crohn samt Durchfall und Toilette selbst so tabuisierte. Ich war immer peinlich berührt, wenn ich in einer öffentlichen Toilette pupste oder meine Toilettennachbarin roch, dass ich keinen Lavendelduft versprühte. 

Bevor ich mich überhaupt auf die Schüssel setzte, musste ich erst mal zehn Lagen Toilettenpapier als Schallschutz ausgelegen. Schließlich sollte der Abgang sanft und möglichst geräuschlos erfolgen. Mit einer Hand an der Spülung, halb verdreht saß ich auf der Toilette. Nummer sicher. Spülgeräusch gegen Pups und Plumps. Was für ein Blödsinn! 

Ich fragte mich: Wie will ich in Zukunft mit meiner Erkrankung und ihren Symptomen umgehen? Da Morbus Crohn eine chronische Erkrankung ist und die Schübe immer wieder auftreten können, werden mich die plötzlichen Durchfälle mein Leben lang begleiten. Was kann ich tun, um mir selbst Sicherheit zu schenken? Was kann ich tun, damit der Gang in die Stadt nicht zum Stressakt wird? 

Ich packe meinen Rucksack! Ich habe mich von meiner schicken schwarzen Handtasche verabschiedet und mir einen bequemen Rucksack gekauft. Darin: meine 10 Sachen, die mir Sicherheit schenken und mit denen ich meinen Alltag stressfreier meistere:

  1. Eine frische Unterhose
  2. Leggings/leichte Hose
  3. Feuchttücher
  4. Desinfektionstücher
  5. Eine Flasche mit stillem Wasser
  6. Ein Handtuch
  7. Taschentücher
  8. Kleines Raumspray
  9. Elotrans (Medikament für die Salz-, Elektrolyt- und Flüssigkeitszufuhr bei Durchfallerkrankungen)
  10. Eine Mülltüte

Mein Rucksack ist von millican.

Diese 10 Sachen trage ich jeden Tag mit mir. Der Rucksack ist inzwischen ein treuer Wegbegleiter geworden. Ich möchte dich nicht mehr missen! Er ist zudem auch superpraktisch, da zusätzlich Laptop, Notizbuch und Einkäufe hineinpassen. 

Ich habe mir auch angewöhnt, offen über meinen Crohn zu sprechen. Je ehrlicher ich mit mir und meinen Mitmenschen bin, desto weniger bestimmt die Angst das mein Leben. Probier’s aus!

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